Howe Gelb im Gemeindezentrum Engelsby

Howe Gelb und Peter Es war lauter als sonst und es warteten viel mehr Folkinteressierte auf den Beginn des Konzertes. Es lag Spannung in der Luft! Vorfreude und Erwartungshaltung waren deutlich zu spüren. Klaus Guhl konnte einen ganz besonderen Gast begrüßen und heizte mit seinen Worten die Erwartungen noch an - aber Howe Gelb und sein dänischer Rhytmusmann Peter Dombernowski gingen entspannt mit den Erwartungen um. Vom ersten Stück an vermittelten sie Spielfreude, die den ganzen Abend anhielt.
Die alte Gretsch Gitarre Und sie nahmen sich Zeit: Zeit für das Zusammenspiel, Zeit für das Ausprobieren von neuen und anderen Klängen, Zeit für das Stimmen der Gitarre und Zeit für Interaktion mit den Zuhörern.

Die alte Gretsch Gitarre erinnerte mich an Rory Gallaghers Gitarren, der in seinen Rock-Konzerten auch immer "Ausflüge" in den Blues und Folkbereich mit akustischen Gitarren unternahm.

Das verbrauchte Aussehen der Gitarre hatte keine Auswirkungen auf die Klangqualität! Howe konnte durch differenzierten Umgang mit den Saiten überzeugen!

Howe und Peter Es war ein abwechslungsreicher Abend. Howe setzte beide Gitarren gekonnt ein, wechselte blitzschnell an die Tasten und konnte auch dort überzeugen - wie auch mit seinen gesanglichen Qualitäten.

Immer wieder direkter Blick-Kontakt - für ein harmonisches Zusammenspiel. Peter bot einen dichten Klangteppich an seinem Rhytmusgerät, immer dem Melodiespiel folgend.

Fuß-Rhytmus Gut zu sehen - von Kopf bis Fuß auf Rhytmus eingestellt!
Howe Gelb stehend an der Gitarre
In einigen Posen erinnerte mich Howe an Frank Zappa, den ich in einigen Konzerten erleben durfte. Mimik und einige Gesten zeigten eine verblüffende Ähnlichkeit zu dem sehr früh verstorbenen Musiker-Kollegen.

Howe setzte verschiedene Techniken ein und drückte seine Freude über gelungene Experimente aus. Er ist ein Meister der Saiten, Tasten und Schalter.

So zauberte er mit seinem CD-Spieler in sein laufendes Musikstück eine String-Section - gutes Timing!

Howe Gelb am Flügel Es gab eine weitere Gemeinsamkeit mit Frank Zappa: die Verfremdung von Klängen und die Freude darüber, wenn ein Effekt besonders gelungen war, z.B. durch CD-Hüllen auf dem Saiten des Flügels, die einen scheppernden Klang hervorriefen.
Zugabe Noch mehr Improvisation:

in der Zugabe sollte ein Notenständer als Percussion-Instrument herhalten.

Es war ein sehr schöner Abend im Gemeindezentrum Engelsby.

Die Künstler wurden nach den Zugaben durch lauten und herzlichen Beifall verabschiedet.

Wir hatten ein besonderes Konzert erwartet - und es war ein besonderes Konzert - ein besonders gutes!

Claus-Peter Gerdsen